Wer sich für umweltfreundlich hergestellte Weihnachtskarten interessiert, findet hier ausführliche Informationen zu Siegeln und Zertifikaten aus den Bereichen Papierherstellung und Print. Denn nur wer gut informiert ist, kann eine wirklich nachhaltige Entscheidung treffen, ohne auf Greenwashing durch nichtssagende Siegel und "grüne" Slogans hereinzufallen.
Ein allgemeingültiges „Daumen hoch”-Siegel für Weihnachtskarten oder Printprodukte gibt es nicht. Und nachhaltiges Handeln bedeutet nicht nur, bei Papier und Druck auf die Umwelt zu achten. Dazu gehören auch grüne Finanzen, echter Ökostrom, grünes Webhosting, eine energiesparende Umgebung, nachhaltig agierende Partner und und und.
Wir von Eco-Cards hinterfragen regelmäßig, wie wir unsere Arbeitsprozesse verbessern können. Unser Ziel ist es, ganzheitlich nachhaltig zu handeln und damit auch unsere Kund*innen zu Veränderungen anzuregen. Erfahren Sie mehr über die Unternehmensphilosophie von Eco-Cards:
Welche Umweltsiegel und Labels gibt es?
Neben dem nachhaltigen Engagement und der transparenten Darstellung der Werte eines Unternehmens kann die Qualität eines Produktes natürlich auch durch Siegel und Zertifikate definiert werden. Diese Zertifikate sind zunächst in verschiedene Kategorien einzuteilen. Einige zeichnen den Druckprozess aus, andere die Papierherstellung und wieder andere das Unternehmen. Um einen Überblick zu erhalten, werden hier die verschiedenen Zertifikate erläutert.
Starke Umweltzertifikate und Siegel
Fangen wir mit den vertrauenswerten Siegeln an, die wirklich das halten, was sie versprechen. Klar ist: Wer Wälder schützen möchte, sollte zu Recyclingpapier greifen. Für diese Papierprodukte wurde kein Baum gefällt, da sie zu 100 Prozent aus Altpapier bestehen. Im Vergleich zur konventionellen Papierherstellung fällt besonders der um zwei Drittel verringerte Energie- und Wasserverbrauch auf, der Recyclingpapier so umweltfreundlich macht.
Der Blaue Engel garantiert einen höchstmöglichen Altpapiereinsatz, maximalen Wald- und Ressourcenschutz und strengste Kriterien beim Einsatz von Chemikalien. Das Ergebnis sind hochwertige Endprodukte, die nach höchsten Anforderungen geprüft werden.
Für Papier mit dem Blauen Engel wird kein Baum gefällt, denn es besteht zu 100 Prozent aus Altpapier. Das schützt die Wälder mit ihrer Artenvielfalt und erhält den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. Außerdem verbraucht die Herstellung von Papierprodukten aus Altpapier im Vergleich zu Frischfaserpapieren rund 60 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger Wasser. Zum Schutz der Gesundheit werden bei der Herstellung keine giftigen Chemikalien oder Zusatzstoffe verwendet. Siehe TFC-Bleiche weiter unten.
Allein bei vier Bestellungen von je 500 Eco-Cards Weihnachtskarten kann mit dem eingesparten Strom für die Papierherstellung ein Kühlschrank ein Jahr lang betrieben werden. Hier finden Sie weitere Gute Gründe für die Öko Weihnachtskarte.
Nun kommen wir zu den schwachen Siegel
Ein schwaches Siegel ist besser als keines: Es werden gute Ansätze verfolgt, jedoch – unserer Meinung nach – nicht ausreichend umgesetzt. Sie bieten keine ausreichende Garantie für den Umweltschutz.
PEFC steht für Programme for the Endorsement of Forest Certification und baut auf dem Erfolg des FSC auf. Zertifikate über die 'nachhaltige Forstpraxis' können ohne vorherige Kontrolle an Waldbesitzer vergeben werden. Die Umwandlung von Urwäldern in Plantagen wird nicht verhindert und das Kontrollsystem kann die Einhaltung der Kriterien nicht sicherstellen. Somit ist das Siegel deutlich zu schwach und wird deshalb von keinem der großen Umweltverbände anerkannt.
Das Ziel des Zertifikats EU Ecolabel – EU Blume ist laut eigener Angabe, den Verbrauchern die Wahl von umweltfreundlicheren und gesünderen Produkten zu erleichtern. Das Label selbst sagt jedoch wenig über die Produkte aus. Die Anforderungen an eine nachhaltige Forstwirtschaft werden nicht ausreichend erfüllt, so können beispielsweise Anteile der Hölzer aus Primärwäldern stammen. Das EU Ecolabel fordert einen Altpapieranteil von 70 % bei Zeitungspapier – die Quote für diese Produktgruppe liegt in der EU jedoch ohnehin schon bei 90 %.
Das Nordic Ecolabel - NORDIC SWAN fordert keinen Altpapiereinsatz. Ein Mindestanteil von 15 Prozent Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft oder von Sägereiholz (mindestens 50 Prozent) wird vorgeschrieben. Es müssen zwingend 30 % der verwendeten Hölzer zertifiziert sein, wobei kein bestimmtes Zertifizierungssystem vorgegeben ist. Anforderungen an die nachhaltige Forstwirtschaft werden auch hier nicht ausreichend umgesetzt. Papier darf nicht mit Chlor, aber mit Chlorverbindungen gebleicht werden. Das Siegel garantiert keine Schonung der Wälder und somit nur einen geringen Mehrwert gegenüber Papieren ohne Zertifizierung.
Chlorfrei gebleicht bedeutet lediglich, dass kein elementares Chlor verwendet wurde. Papier, dessen Rohstoff mit chlorhaltigen Verbindungen gebleicht wurde, darf als „chlorfrei gebleicht“ vermarktet werden - was an sich wenig über die Umweltfreundlichkeit aussagt. Bei der ECF-Bleiche (Elementary Chlorine Free) wird das Abwasser zwar weniger belastet als beim Einsatz von reinem Chlor, aber auch hier gelangen Schadstoffe wie Chlorat in die Umwelt.
Besser: Die TCF-Bleiche (Totally Chlorine Free) verzichtet vollständig auf Chlorverbindungen und hält die Umweltbelastung gering. Stattdessen wird mit Sauerstoff und seinen hochreaktiven Verbindungen wie Peroxid und Ozon gebleicht. Chlorfrei ist nicht gleich chlorfrei: Weltweit werden noch etwa 20 Prozent der Papiere mit elementarem Chlor gebleicht. Was als chlorfrei deklariert ist, kann mit Chlorverbindungen aufgehellt worden sein. Wirklich chlorfrei und damit umweltfreundlicher ist nur TCF.
Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass ein bekanntes Siegel hier nicht besprochen wird. Wir wurden schriftlich und telefonisch gebeten, sowohl das Logo als auch die drei Buchstaben nicht zu verwenden, da es sich um eine eingetragene und geschützte Marke handelt, die nur von Unternehmen verwendet werden darf, die dafür bezahlen. Bei Fragen hierzu, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Siegel zur zertifizierung von Druckbetrieben
Mit verschiedenen Klimaschutzmodellen ermöglichen Climatepartner, myClimate, NatureOffice und der BVDM Druckereien, ihren Kund*innen klimaneutrale Drucksachen anzubieten. Im Mittelpunkt steht dabei zum einen die Ermittlung des Carbon Footprints der Druckerei, zum anderen die Kompensation der CO2-Emissionen durch die Unterstützung von Klimaschutzprojekten. Das klingt erst einmal gut.
Wer jedoch als umweltbewusstes Unternehmen Ökostrom nutzt, mit mineralölfreien Farben druckt und Recyclingpapier verwendet, kann auf die rückwirkende Kompensation verzichten. Denn um "klimaneutrale" Printprodukte anbieten zu können, ist eine jährliche, kostenintensive Überprüfung des Betriebes notwendig, um das Zertifikat zu erhalten, und letztendlich geht es um sehr kleine Spendenbeträge - bei einer Bestellung von 100 Öko-Weihnachtskarten würden beispielsweise 4 bis 6 Cent gespendet. Ein Teil davon würde dann in die Verwaltung des Klimapartners fließen. Wer von vornherein ökologisch handelt, muss sich nicht im Nachhinein mit einem Klimaschutzprojekt ein gutes Gewissen erkaufen.
Ökoprofit ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die aus der Kooperation von Kommunen und der lokaler Wirtschaft entstanden ist. Um das Zertifikat zu erhalten, wird der Betrieb anhand eines Kriterienkataloges (Vorlage eines Abfallwirtschaftskonzeptes, erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen, ambitioniertes Umweltprogramm, Umweltpolitik, Umweltteam, Verwendung von Kennzahlen, etc.) geprüft und von der Stadt für seine Leistungen ausgezeichnet.
Das Ökoprofit-Siegel ist also ein guter Anhaltspunkt, wie umweltfreundlich ein Unternehmen ist. Wie immer kann jedoch nicht alles berücksichtigt werden. So erfährt man zum Beispiel nicht, ob zertifizierte Recyclingpapiere verwendet wird oder ob die Finanzen bei einer grünen Bank liegen. Insofern ist ÖKOPROFIT zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, kann aber keinen umfassenden Überblick bieten.
Wenn Sie auf der Suche nach umweltfreundlich hergestellten Weihnachtskarten sind, lassen Sie sich von unseren Designs inspirieren: